Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig

Zwischen Aufbruch und Abwicklung - Die 90er in Leipzig

14.10.2024 | 1990 in Leipzig eine turbulente Zeit voller Freiräume und Herausforderungen. Nach der Friedlichen Revolution und dem Ende der DDR war vieles möglich: Technopartys, besetzte Häuser, medienwirksame Sportereignisse oder neue Festivals. Kultur wurde freier, Stadtpolitik demokratisch. Prall gefüllte Supermarktregale und und Westautos gehörten nun zum Alltag - doch nicht für alle. Sehr viele Betriebe schlossen oder schrumpften. Gegen die neue Massenarbeitslosigkeit protestierten Tausende.

Flyer zur Ausstellung

Aufruf der IG Metall Leipzig zur Montagsdemo im Frühjahr 1991 (Exponat der Ausstellung)

Rackwitzer Kolleginnen und Kollegen wehren sich im April 1993 gegen die rechtswidrige Kündigung der Tarifverträge. Der erste Metallerstreik in Sachsen seit über 60 Jahren steht damit kurz bevor. (Foto ist Exponat der Ausstellung)

Ein besseres Leben zog viele ins Umland oder in den Westen. Das Erbe der DDR wurde heiß diskutiert, von Stasiakten bis Paulinerkirche. Zugleich entstanden junge Unternehmen und Initiativen. Überall wurde geplant und gebaut: Neue Messe, Flughafen, Wohnungen, Neuseenland, neue Sportstätten. Menschen aus dem Westen und dem Ausland fanden in Leipzig ein neues Zuhause.

Erinnerungsstücke, Fakten und Fernsehbeiträge erwecken diese 90er zum Leben, mit ihren Licht- und Schattenseiten.

 

Heute ist Leipzig lebendige Kulturstadt, Verkehrs- und Wirtschaftsraum. Trotzdem gibt es Armut und Ungleichheit. Wie die 90er in den Köpfen der Menschen und im Stadtbild fortwirken, ist heute noch offen.

 

Quelle: Auszug aus dem Flyer zur Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig

 

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